Wie von uns erwartet, verläuft der Einstieg in die für ihre Volatilität bekannten Sommermonate relativ ruhig. Die Aktienpreise haben sich erholt und damit hat sich auch eine Entspannung in der Stimmung der Anleger eingestellt. Es wäre jedoch gefährlich, sich von dieser Entwicklung einlullen zu lassen. Der Sommer wird noch heißer.
Die Eurozone marschiert auf eine Energiekrise und damit eine Rezession zu. Ist ein Aktien-Bärenmarkt überhaupt noch abzuwenden? Wie schlimm kann es im zweiten Halbjahr noch werden, nachdem Aktien schon im ersten Halbjahr deutlich verloren haben? Zudem bleiben die Inflationsraten hoch. Welche Aussichten bestehen bei Anleihen und werden die Notenbanken an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten?
Die globale Wirtschaft steuert geradewegs auf eine Rezession zu. Die Notenbanken sind in ihren Eingriffsmöglichkeiten durch die hohe Inflation eingeschränkt. Bedingungen für einen perfekten Sturm in der volatilen Sommerperiode. Und dennoch könnte es noch einige Wochen ruhig bleiben.
Die Stabilisierung der Konjunkturerwartungen Anfang Juni stellt unseres Erachtens nicht den Beginn einer Trendwende dar, sondern eher die Ruhe vor dem Sturm. In diese Richtung deutet auch das schwache strategische Grundvertrauen der Anleger für Aktien. Bei Bonds sind weiter Geduld und Nerven gefragt.
Die Lage an den Kapitalmärkten wird immer brenzliger. Einerseits brechen die Konjunkturerwartungen weiter ein, eine Rezession scheint unausweichlich. Andererseits ist die Aktienstimmung historisch tief. Die Schlüssel für den weiteren Verlauf liegen im Mai und bei Bonds.