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Strategie Oktober 2020

Mit dem Monat Oktober, der für manchen Anleger vor allem mit Erinnerungen an den Crash 1987 verbunden ist, beginnt für die Aktienanleger das saisonal starke vierte Quartal. In diesem Jahr dürfte es noch aus zwei weiteren Gründen spannend werden: wegen der US-Wahlen und der anhaltend schlechten Stimmung!

Saisonmuster ...

In der letzten Ausgabe haben wir an dieser Stelle ausführlich über die saisonale Entwicklung von Aktien gesprochen. Der September ist dabei der meist schlechtere Monat der "gefährlichen 2", August und September. Vor allem die zweite September-Hälfte neigt zu sinkenden Aktienkursen, so auch in diesem Jahr. Eine genaue Betrachtung des saisonalen Durchschnittsmusters zeigt dabei, dass der "dreifache Hexensabbat", also der gleichzeitige Verfall von Futures auf Indizes und Optionen auf Indizes und Aktien, einen prägenden Einfluss auf die Kursentwicklung der 15 Handelstage nach dem Verfallstag ausübt.

Diese Unsicherheitsphase würde demnach bis ca. 9. Oktober dauern. Danach prägen steigende Aktienpreise das saisonale Muster. Und obwohl die beiden bekanntesten Aktien-Crashs, der von 1929 und der von 1987, im Oktober stattgefunden haben, drücken diese beiden Ereignisse die durchschnittliche Wertentwicklung des vierten Quartals nicht ins Minus. Allerdings ist auch das vierte Quartal kein sicheres Ruhekissen, wie Anleger sehr schmerzhaft 2018 erfahren mussten, als nicht nur die Quartalsperformance negativ war, sondern sogar der Heilige Abend starke Kursverluste brachte.

... und Wahlen

2020 spielen aber auch andere Zyklen eine wichtige Rolle. Hier ist vor allem der US-Wahlzyklus zu nennen, der zu den prägendsten Aktienmarkt-Zyklen gehört. Am 3. November 2020 wählen die US-Amerikaner ihren neuen Präsidenten. Und in einem Wahljahr herrschen etwas andere Bedingungen. Wenn wir den durchschnittlichen Aktienmarktverlauf vor und nach der US-Wahl näher untersuchen, dann gibt es folgende Abweichungen zum typischen saisonalen Durchschnittsverlauf:

  • Die Sommerschwäche fällt generell milder aus, der August ist sogar stabil
  • Die Schwächeperiode ab der zweiten September-Hälfte akzentuiert sich oftmals im Oktober und führt zu einer schlechteren Oktober-Entwicklung, vor allem in den ersten drei Wochen
  • Die Woche vor dem Wahltermin steht in der Regel im Zeichen einer Vorwahl-Rallye
  • Nach einigen Tagen nach der Wahl, die oft von einer volatilen Seitwärtsentwicklung geprägt ist, beginnt der "honeymoon" des Präsidenten mit deutlich steigenden Kursen. Hier verbindet der US-Wahlzyklus mit dem Muster der Jahresend-Rallye

Kombiniert man die saisonalen mit den wahlzyklischen Überlegungen, besteht wenig Grund für kurzfristigen Optimismus bei Aktien. Was bedeutet dies für unseren Sentimentansatz?

Sommerkorrektur und schlechte Stimmung

Für uns sind saisonale und zyklische Überlegungen wichtig, denn diese Zyklen sind die Folge wiederkehrender menschlicher Verhaltensweisen. Dennoch betrachten wir diese Faktoren nicht als grundsätzlich Trend-bestimmend, sondern sehen diese eher als verstärkende oder abschwächende Marktkräfte. Mit anderen Worten: sind die Bedingungen für steigende Kurse gegeben, wirkt ein positives Zyklusmuster verstärkend. Ein negatives Zyklusmuster wird in der Regel einen Markt nicht umdrehen, wenn dort bullische Grundbedingungen vorherrschen.

Zum Ende des dritten Quartals herrschen tatsächlich stimmungstechnisch positive Grundbedingungen vor. Zum einen wurde die hohe Risikofreude der Anleger und die Bevorzugung von Wachstumsaktien, wie wir sie im Risikoaversions-Index vor einem Monat messen konnten, durch die September-Korrektur empfindlich getroffen. In den von uns monatlich abgefragten Positionierungsdaten hat sich die Überinvestierung bei den Privatanlegern abgebaut. Und die Bewertung von US-Technologieaktien ist im aktuellen sentix-Risikoradar auch deswegen so positiv, weil auch in den COT-Daten eine starke Verschiebung der Anlegerpositionierung stattgefunden hat.

Zum anderen bleibt es bei einer chronisch schlechten Stimmung der Anleger. Kleine Korrekturen führen zu Stimmungseinbrüchen, wie wir sie zuvor nur nach 10-15% Kursverlust bei Aktien beobachten konnten. Mit Ausnahme einer Woche Ende August haben wir seit den März-Tiefs zu keinem Zeitpunkt eine bullische Stimmung feststellen können. Zwischenzeitliche Kursgewinne bei Aktien von rund 60% konnten daran nichts ändern. Diese chronisch schlechte Stimmung hat ihre Ursache wohl auch in einer depressiven Grundstimmung der Bevölkerung, die durch die "spaßbefreiten" Corona-Maßnahmen induziert ist.

Bleibt es bei dieser manisch-depressiven Grundstimmung im Land, wird sich dies unweigerlich auch auf die wirtschaftliche Dynamik auswirken. Doch noch befinden wir uns ökonomisch im Aufholprozess nach dem Lockdown aus dem März / April, der noch nicht abgeschlossen erscheint. Zudem unterschätzen die Anleger möglicherweise die Wirkung der rekordhohen Geldmengenausweitungen der Notenbanken. In Summe gibt es also aus unserer Disziplin gute Gründe mit steigenden Aktienkursen zu rechnen. Die zyklischen Faktoren sollten diese positive Indikation nur bremsen, aber nicht umkehren.

Die "Mauer der Angst" steht noch immer und damit bleiben wir relativ hoch in Aktien engagiert.

Der abschließende Blick auf Anleihen, Währungen und Gold

Es gibt derzeit wenig Gründe, sich in anderen Bereichen größer zu engagieren. Dies gilt vor allem für den Anleihenmarkt, dem wir nach wie vor wenig Positives abgewinnen können. In den aktuellen Positionierungsdaten von sentix messen wir sogar eine höhere Portfolioduration der Anleger, was unseres Erachtens die Risiken für Bondanleger erhöht. Im Währungsbereich setzen wir kurzfristig auf eine US-Dollar-Erholung sowohl gegen Euro und auch gegen Yen.

Der Edelmetallbereich bleibt im Trend "gut und stetig" positiv. Kurzfristig befindet sich Gold jedoch in einer Konsolidierung, welche weitgehend abgearbeitet scheint. Mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate sehen wir in Gold und Silber unverändert wichtige Bausteine, um ein Portfolio risikoreduzierend zu diversifizieren.

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:

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