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Strategie April 2021

Es ist erstaunlich, wie nahe wir am Börsenverlauf der Nachkrisenjahre 2009/2010 wandeln. Ein aktueller Vergleich zeigt: nicht nur Parallelen im Kursverhalten sind gegeben, sondern auch im Aktien-Sentiment sowie im sentix-Risiko-Radar. Bleiben wir in dieser Spur, wird der traditionell gute Aktienmonat April kein Selbstläufer werden.

Mustervorlage Börsenerholung 2009/2010

Bereits im letzten Sommer wie auch im sentix Jahresausblick 2021 haben wir die aktuelle Börsenphase mit der Erholung der Jahre 2009/2020 verglichen. Ausgangspunkt der Überlegungen war damals wie heute eine große Krise, die in einem Ausverkauf mündete. Unmengen an Notenbank-Liquidität flutete damals wie heute die Märkte. Ab März 2009 begann der große Aktienaufschwung, der von einer deutlichen Konjunkturerholung flankiert wurde. Wir haben aufgezeigt, dass nicht nur der damalige Anstieg der Konjunkturerwartungen, sondern auch die Entwicklung der Lagebeurteilung sehr vergleichbar mit der aktuellen Situation sind. Diese Parallele hat auch in den ersten Kalendermonaten des Jahres 2021 Bestand. Die prozentuale Kursverläufe der Aktienmärkte, wie auch die Beruhigung der Volatilitätsindizes verlief in beiden Vergleichszeiträumen verblüffend ähnlich. 

Gilt die Arbeitshypothese auch weiterhin, würde eine Zäsur im Monat April anstehen. Daher wird es Zeit für ein Update!

Leitbörse USA

Die negative Übertreibung an den Börsen ging im März 2020 mit einem starken Volatilitätsschub einher. Dieser übertraf sogar die Ausverkaufssituation des Jahres 2009. Auffällig in beiden Episoden: Die im Nachgang gehandelte Volatilität für den S&P 500 bildete sich - trotz einer massiven Erholungstendenz an den Aktienmärkten - nicht gänzlich zurück. Eine "Grundvola" verblieb damals wie auch heute. Mitte April 2010 kam es dann nochmals zu deutlichen Rückschlägen an den Märkten.

Auch der S&P 500 verhält sich bislang gemäß seines 2010er Drehbuchs. Die Kursverläufe beider Zeiträume wurden auf 100 indexiert. Verblüffend ist die Tatsache, dass sowohl das prozentuale Ausmaß, als auch die Taktung der Märkte, in beiden Vergleichsjahren sehr ähnlich verläuft. Kritiker würden auf die laufende, große Branchenrotation verweisen, die andere Märkte begünstigt. Raus aus Technologie, rein in die Old Economy war zuletzt das Börsen-Motto. Deshalb wollen wir auch auf den DAX zu sprechen kommen, der ein Highflyer der letzten Börsenwochen gewesen ist. Trotz Lockdown-Diskussionen strebt der deutsche Leitindex zu immer neuen Höhen. Unser Jahreskursziel bei 15.000 Punkten wurde früher als gedacht erreicht!

Ebenfalls auf den Spuren von 2010

Doch auch beim DAX werden starke Parallelen sichtbar. Sein aktueller Anstieg erscheint im Vergleich zum Jahr 2010 gar nicht so außergewöhnlich. Auch wenn noch etwas Luft nach oben ist, so lässt sich hier das gleiche Fazit ziehen: Eine Zäsur ist für Mitte April angelegt. Von da an gibt es im zweiten Quartal nichts mehr zu verdienen. Normalerweise ist der Monat April auch deshalb ein so positiver Monat, weil im April und Mai die meisten Unternehmen Dividenden zahlen, die nur einmal im Jahr ihre Gewinne ausschütten. Diese Regel ist vielen Anlegern präsent und könnte somit früher als gedacht ihre Wirkung verlieren.

Warnhinweise hierfür messen wir auch im Anlegerverhalten. Das Sentiment für den DAX zeigt ähnliche Schwünge wie 2010. Das nächste Stimmungshoch könnte daher als Signalglocke für einen Ausstieg dienen.

Risikosituation im DAX vergleichbar

Ein letzter Anhaltspunkt liefert unsere Risikomessung: Das sentix-Risiko-Radar für europäische Aktien signalisiert auf mehreren Ebenen Gefahrenmomente. Neben einem bereits optimistischen Sentiment messen wir eine sehr offensive Positionierung der Marktteilnehmer. Diese begünstigt die Ausbildung von Overconfidence. Der entsprechende Indikator, der die Sorglosigkeit der Marktteilnehmern misst, sendet ebenfalls ein Warnsignal. Unser Risiko-Radar erzeugt ein Deja vu an die vergangene Epoche.

Fazit: 2010 liegt demnach als mustergültiges Drehbuch parat. Bleibt es bei diesem Gleichlauf, dürfte den Aktienmärkten schon bald die Luft ausgehen. Die Vola dürfte ab Mitte April kräftig steigen - deutlich früher, als es uns das typische Saisonmuster nahelegt. Folgerichtig haben wir uns in den Fonds antizyklisch verhalten und uns defensiv bei Aktien aufgestellt.

Der abschließende Blick auf Anleihen, Währungen und Gold

Die Rentenseite würde im Gegenzug davon profitieren, was auch unser Risiko-Radar unterstreicht. Aus dieser taktischen Gelegenheit heraus haben wir, von einer Short Position im Februar kommend, die Duration inzwischen um rund 5 Jahre angehoben. Eine Rallye wie in 2010 erwarten wir jedoch nicht. Hierfür sind die Inflationsgefahren zu hoch und der Konjunktur-Druck, der auf den Zinskurven lastet, ist viel zu stark. Strategisch bleiben wir daher bei unserer Auffassung, dass Bonds Ballast sind.

Edelmetalle haben zuletzt enttäuscht. Der Zinsanstieg belastete hier genauso wie die Weigerung der Anleger, sich von korrigierenden Preisen aus ihrer Position drängen zu lassen. Sentiment und strategischer Bias wirken bereits stützend, wir bleiben für Gold und Silber positiv gestimmt. Die Parallele zu 2009/2010 würde ebenfalls eine Erholung begünstigen. Die erwartete, kurzfristige Stabilisierung bei Anleihen, sowie die nachhaltig steigenden Inflationsraten ab dem zweiten Quartal dürften dem Goldpreis besser bekommen als das Umfeld der letzten Wochen. Unsere Modelle zeigen Kaufsignale, wir halten daher je nach Fonds markante Bestände in Edelmetallen / Minen-Aktien.

Auf der Währungsseite reduzieren wir das Exposure. Der US-Dollar ist stark gefragt, die Sentiment-Indikatoren dementsprechend extrem. Gerade zum japanischen Yen erscheint dies besonders empfehlenswert, da zum 31.03. das Fiskaljahresende in Japan schließt und dann die japanische Währung traditionell zu einem Trendwechsel neigt.

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:

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