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Alarmstufe: "rot"!

Die Frühjahrsbelebung bleibt aus, die sentix Konjunkturerwartungen drehen nach unten. Die Aktienmärkte dagegen stehen in Europa auf Jahreshoch und sind gegenüber Bonds deutlich überbewertet. Kann das gutgehen?

Strategische Einschätzung (Mai 2023)

In die Strategie fließen mittelfristige Indikatoren ein, deren Veränderungen einen Prognosezeitraum von 6-9 Monaten abdecken. Wir betrachten hierbei die Ebenen Makro (Konjunktur), Risikoradar, Saisonalität sowie Marktbreite / technische Faktoren.

Makro: Es kommt nicht wirklich überraschend, die Konsequenzen sind aber ernst zu nehmen: Im Mai verzeichnen die sentix Konjunkturerwartungen erneut einen deutlichen Einbruch. Aus der Hoffnung einer Frühjahrsbelebung wird nun die Sorge vor einem weiteren Abgleiten der Konjunktur in einer Rezession. Diese Entwicklung dürfte vor allem Aktien unter Druck setzen, die bislang dem Gegenwind der Wirtschaftsindikatoren getrotzt und in Europa sogar auf Jahreshochs notieren.

Neben dem schwachen Konjunktur-Momentum halten wir vor allem die Entwicklung der Geldmengenaggregate für bedenklich. In den USA schrumpft die Geldmenge M2 derzeit mit einer Jahresrate von rund 4%. Das ist eindeutig zu wenig, um auf Dauer schmerzhafte Korrekturen bei Risikoanlagen zu verhindern.

"Alarmstufe 'rot': Schwache Konjunktur und schrumpfende Geldmengen sorgen für eine Hochrisikolage!", Manfred Hübner (sentix) Click to Tweet

Diese Mischung können wir nur als toxisch bezeichnen und stellt eine Hochrisikolage für Aktien dar. Vor dem Hintergrund absolut und relativ hoher Bewertungen des Aktienmarktes ergibt sich eine beachtliche "Fallhöhe".

Was die Aktionäre beunruhigen sollte, erfreut zunächst das Herz der Bondanleger. DIe Konjunktur ist eindeutig ein positives Investmentthema für Bonds. Allerdings arbeiten die Regierungen mit einer sehr expansiven Fiskalpolitik seit längerem ordentlich gegen die Abschwung-Tendenzen. Das sorgt dafür, dass zum einen die Zinsen höher bleiben als wünschenswert ist. Zum anderen bleibt auch die Inflation - und damit der restriktive Einfluss der Notenbanken - als Thema für Bondanleger relevant. Die Aussichten für Bonds sind also gut, aber weniger gut als man angesichts der Konjunkturlage und historischen Erfahrungen nach erwarten würde.

"Die Aussichten für Bonds sind gut, werden aber durch die Schuldenpolitik der Staaten und hartnäckigen Inflationssorgen gedeckelt", Manfred Hübner (sentix) Click to Tweet

Im Währungsbereich verstärken sich die Signale pro Yen. Der Druck auf die japanische Notenbank, ihre Zinspolitik zu ändern, dürfte wachsen, auch wenn diese sich noch zögerlich zeigt.

Im Edelmetallbereich ist das Makrobild als neutral zu interpretieren. Allerdings spielt das Thema "Bankenkrise" vor allem Gold als Wertspeicher außerhalb des Bankensystems in die Karten.

Einen vollständigen Report zum sentix Konjunkturindex können Sie hier abrufen

Im sentix Risikoradar (s. Grafik 1) werden moderate Chancen bei Aktien angezeigt, die aus dem Sentiment herrühren. Die Markttechnik dagegen ist deutlich überkauft. Bei Bonds stechen vor allem die Chancen für US-Anleihen heraus, da wir hier eine sehr akzentuierte Short-Positionierung der Anleger ausmachen können. Signifikante Risiken messen wir im Risikoradar vor allem im Währungsbereich und auch bei Gold.

Chart: sentix Risikoradar
sentix Risikoradar

Unter saisonalen Aspekten ist die gute Zeit für Aktien mit dem April ausgelaufen. Traditionell markiert der Höhepunkt der Dividendensaison in Europa den Beginn einer volatileren Marktphase. Zwar liegt der absolute, saisonale Hochpunkt bei Aktien im Juli, doch wird der Aktienpfad in der Regel ab Mai deutlich schwieriger. In diesem Jahr, mit der oben beschriebenen Makrolage, sollte der Saisonfaktor nicht übersehen werden.

Für Bonds beginnt dagegen eine saisonale Stärkephase, die bis in den September reicht. Im Währungsbereich steht in den Sommermonaten der Yen oftmals vor einer stärkeren Periode, während bei Edelmetallen bis August meist wenig zu gewinnen ist.

Taktische Signale

Über das Sentiment und den Strategischen Bias erhalten wir kurzfristige Signale für die Märkte. Diese decken einen Prognosezeitraum von 6-12 Wochen ab und werden modell-orientiert bewertet.

Die taktischen Modelle stehen bei Aktien klar auf der Bremse. Ein schwaches strategisches Grundvertrauen führt bei den Aktienmodellen zu negativen Investitionsquoten. Die Stimmung ist zwar bereits "schlecht", konträre Einstiegssignale liegen aber noch nicht vor. Bei Anleihen sind die Modelle dagegen mehr oder weniger stark investiert. Insgesamt akzentuieren die taktischen Modelle derzeit unsere strategische Grundhaltung.

Chart: sentix Strategischer Bias US-Bonds
sentix Strategischer Bias US-Bonds

Zusammenfassung

Die strategischen und taktischen Signale werden additiv berücksichtigt und ergeben die finale Strategie, welche in den sentix-Fonds umgesetzt werden.

Die verschiedenen Signalgeber zeigen derzeit bei Aktien mehr oder weniger in einer Richtung: Aus Makrosicht werden klare Risiken angezeigt, die saisonale zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf einen überbewerteten Aktienmarkt treffen. Die Anleger reflektieren dies in ihrem strategischen Grundvertrauen, so dass auch die taktischen Modelle zur defensiven Positionierung beitragen.

"Bei Aktien ist derzeit ganz eindeutig eine defensive Vorgehensweise angezeigt", Patrick Hussy (sentix) Click to Tweet

Bei Bonds liegt genau die gegenteilige Situation vor: Hier legen strategische und taktische Analysebausteine eine offensive Gangart nahe.

Im Edelmetallbereich ist die Signallage nicht mehr durchgängig als positiv zu bezeichnen. Allerdings dürfte in Anbetracht der zu erwartenden "Unwuchten" an den Märkten den Edelmetallen unter Risikogesichtspunkten eine weiter wichtige Funktion zukommen. Wir bleiben also investiert.

Im Währungsbereich scheint der Yen ein interessanter Aufwertungskandidat zu sein, was wir mit einer ersten Position in unseren Fonds auch abbilden.

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