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Strategie April 2022

Der Ukraine-Konflikt ist nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern entwickelt sich auch ökonomisch immer mehr zu einem handfesten Problem. Steigende Energiepreise, Unsicherheit über die Energieversorgung, Sanktionen - die Belastungen kommen auch in der Wirtschaft an. Die sentix Konjunkturindizes signalisieren als "first mover" eine beginnende Rezession. Dem sollte die Anlagepolitik Rechnung tragen.

Strategische Einschätzung

In der Strategie fließen mittelfristige Indikatoren ein, deren Veränderungen einen Prognosezeitraum von 6-9 Monaten abdecken. Wir betrachten hierbei die Ebenen Makro (Konjunktur), Risikoradar, Saisonalität sowie Marktbreite / technische Faktoren.

Makro: Im letzten Monat dominierte noch der Schock über die beginnenden Kriegshandlungen in der Ukraine die Konjunkturerwartungen. Der heftige Einbruch der sentix Konjunkturindizes war sicher auch ein Ausdruck eines negativen Sentiments. Umso besorgniserregender ist nun, dass einen Monat später die Konjunkturlage sowie die Konjunkturerwartungen vor allem in Euroland weiter absacken. Denn die Anleger hatten einen Monat Zeit, die Auswirkungen der Kriegsereignisse zu bewerten. Zudem erholten sich die Aktienmärkte sowie auch die Marktstimmung. Da inzwischen Lage- und Erwartungswerte negativ sind, müssen wir von einer Rezession in Europa ausgehen.

Dies setzt vor allem die Aktien weiter unter Druck. Eine Rückkehr in einen Aufwärtstrend scheint in diesem Umfeld sehr unwahrscheinlich. Im Gegenteil: in einer Rezession muss die Möglichkeit eines Bärenmarktes bei Aktien in Betracht gezogen werden. Für Bonds ergeben sich in einem solchen Umfeld Entlastungen. Allerdings haben wir es aktuell mit einer hartnäckigen Inflation zu tun, welche den Notenbanken wohl nicht erlauben wird, mit Lockerungen sich einer Konjunkturabkühlung entgegenzustellen. Eine einmalige Lage!

Einen vollständigen Report können Sie hier abrufen

Die anhaltend hohen Inflationsraten wirken weiter unterstützend für Gold. Bei Rohöl dürfte jedoch schon bald ein Zenit durchschritten werden. Zumindest sollte sich eine globale Abkühlung der Konjunktur über eine geringere Nachfrage preisdämpfend bemerkbar machen.

"In Euroland dürfte eine Rezession begonnen haben!" Click to Tweet

Das sentix Risikoradar (s. Grafik 1) zeigt inzwischen nur noch geringe Chancen für Aktien an, die sich aus der gedämpften Marktstimmung ergeben. Die technische überverkaufte Lage hat sich weitgehend abgebaut. Bei rund 15.000 Punkten im DAX Index wäre ein klassischer "pull-back" vollzogen. Das Potential scheint also nach oben begrenzt. Größere Chancenpotentiale werden dagegen bei Bonds - und hier vor allem für US-Staatsanleihen - angezeigt. Der Zinsanstieg in den letzten Wochen hat hier zu einer überverkauften Marktlage und niedriger Portfoliopositionierung geführt.

Im Währungsbereich richtet sich das Augenmerk zunehmend auf den Yen, für den ebenfalls Chancen gegen US-Dollar angezeigt werden. Im Rohstoffbereich messen wir moderate Risiken für Edelmetalle und Öl.

Unter saisonalen Aspekten ist der April der positive Aktienmonat schlechthin. Ein wenig scheint es so zu sein, als wollten die Anleger in jedem Fall noch die in den nächsten Wochen üppig fließenden Dividenden mitnehmen wollen. Das scheint in diesem Jahr allerdings ein gefährliches Unterfangen. Denn die Anleger bleiben engagiert, obwohl die Grundüberzeugung wie auch die Konjunktureinschätzung wie Butter in der Sonne schmelzen. Für Bonds bleibt das saisonale Fenster bis Ende Mai eher negativ. Spiegelbildlich dazu erfreut sich das Rohöl bis Pfingsten eines saisonalen Rückenwindes.

Taktische Signale

Über das Sentiment und den Strategischen Bias erhalten wir kurzfristige Signale für die Märkte. Diese decken einen Prognosezeitraum von 6-12 Wochen ab und werden modell-orientiert bewertet.

Die Long-Signale für Aktien aus dem Vormonat haben sich zum großen Teil bereits wieder neutralisiert. Dies liegt vor allem an dem deutlichen Rückgang im strategischen Grundvertrauen der Anleger. Die technische Erholung des Marktes nach der sehr pessimistischen Stimmung der Anleger Ende Februar hat die Anleger nicht überzeugt. Vielmehr fehlt die Überzeugung, dass auf Sicht der nächsten Monate Aktien besonders attraktiv sind. Bei einem so schwachen "Bias" wie aktuell lastet eine latente Verkaufsbereitschaft als Risikofaktor auf dem Aktienmarkt.

Die Anzahl von Long-Signalen aus den Modellen, die noch Aktienquoten ins Portfolio beisteuern, schwinden. Folglich sinken die Aktienquoten sukzessive - die Modelle "faden" die Quoten Stück für Stück aus.

"Die Aktienmodelle sind bereits überwiegend neutral. Das Grundvertrauen der Anleger ist zu schwach." Click to Tweet

Bei Bonds sind die taktischen Signale dagegen wieder auf Kauf. Hier ist es vor allem das negative Sentiment, was den Ausschlag gibt. Eine konsequente und konträre Handlung für einen Sentimentansatz.

Im Edelmetallbereich sind die Quoten in den letzten Wochen stark reduziert worden. Die laufende Korrektur wurde jüngst genutzt und eine kleine Position in Silber zu niedrigeren Kursen zurückgekauft. Im Währungsbereich liegen keine taktischen Signale vor.

Zusammenfassung

Die prägnanten Konjunktursignale sind es, die Anleger besonders beachten sollten. Der "first mover" gibt einmal mehr die Richtung vor: Eine Rezession hat begonnen! Diese dürfte sich erheblich auf die Finanzmärkte und die Assetklassen-Performance auswirken. Strategisch sind wir sehr vorsichtig, was Aktien anbelangt. Der saisonal gute April bietet einen gewissen Schutz, darauf verlassen kann man sich allerdings nicht. Es scheint, als wäre der Countdown zu einer weiteren Aktienkorrektur bereits gestartet worden. Wir liebäugeln daher mit dem Kauf von Protection.

Wir haben unsere Anleihenposition analog der Modell-Signale erhöht. Auch strategisch scheint eine Investition in Bonds zunehmend interessant. Allerdings dürfte das Potential weit geringer sein, als es früher in Rezessionen üblich war. Denn der Inflationsdruck bleibt hoch und damit die Risiken für Bonds latent gegeben.

Was den Anleihenbesitzer bekümmert, ist die Grundlage für ein Investment in Edelmetalle. Gold und Silber bleiben für uns strategische Beimischungen, wenngleich die zu offensive Positionierung der Anleger Höhenflüge erschwert. Wir erachten dennoch vor allem Gold als wichtigen Portfoliobestandteil zur Risikoreduzierung.

Im Währungsbereich sind wir strategisch auf eine Yen-Befestigung ausgerichtet.

 

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